Solarschindel

Research series

Future Refugia

Project website

https://www.solarschindel.org

Photovoltaikanlagen auf Hausdächern haben aus Gründen der Umweltbilanz eine große Zukunft. Sie bieten Unabhängigkeit von der Stromversorgung und verursachen nur einen Bruchteil der Umweltbelastungen fossiler Energieträger. Einen Nachteil haben die PV-Anlagen jedoch: Die aufgesetzten Solarmodule wirken auf Dächern wie Fremdkörper – optisch bleiben sie technische Anlagen, die sich nicht in das Gestaltungsprinzip verbreiteter Dachformen einfügen.

Das Forschungsprojekt „Solarschindel” greift aktuelle Studien zu Solarziegeln auf und entwickelt diese Idee weiter, indem die zusätzlichen Einsatzmöglichkeiten von Schindeln aufgegriffen werden.
Die klassische Unterscheidung der Dacheindeckung zwischen Hartdach (Ziegeln und Stein) und Weichdach (Holzschindeln, Reet, Seegras) wird durch Schindeln aus neuartigen Materialien aufgebrochen. Zudem existieren erste Versuche, Solarziegeln aus Quarzglas eine natürliche Optik zu geben, indem oberhalb der eigentlichen Photovoltaikzellen eine gefärbte Polymermasse aufgetragen wird, die Lichtbestandteile durchlässt, die die Zellen zur Stromerzeugung benötigen. Analog dazu sollen Solarschindeln mit matten, natürlichen Oberflächen entwickelt werden. Die Solarschindel macht sich den Vorteil zunutze, dass Schindeln im Gegensatz zu Dachziegeln auch als Element der Fassadenverkleidung verwendet werden können. Sie können mehr Fläche abdecken und damit mehr elektrische Leistung erbringen. Im Rahmen des Projektes wird auch an der Möglichkeit eines freistehenden Solarturms geforscht, der als nachbarschaftlicher, kollaborativer Energiespeicher in Siedlungen genutzt werden kann. Vorreiter spielen hier kommunale in Energiegemeinschaften, die als Bürgerbeteiligungsmeinschaften oder Energiegenossenschaft organisiert werden können.

Beteiligte Fellows: Iva Viana, Ward Wijnant, Zuber & Salzmann, Arno Hoogland, Jonas Lutz, Bregje Sliepenbeek, Raffaele Salvoldi

Kooperationspartner: Volker Quaschning, Dyaqua, autarq, Jacobi Walther