Das Projekt “Synaestetic Reality” erforscht das ganzheitliche Raumerlebnis. Auf der Basis der Erkenntnisse von Neuro-Architektur und Sensory Design nimmt das Projekt die emotionalen Qualitäten von räumlichen Umgebungen ins Blickfeld. Synaestetic Reality fragt nach den Möglichkeiten von Architektur, Design und Kunst, Atmosphären zu schaffen, die über das gewohnte Spektrum der Wahrnehmung hinausgehen.
Neben der Gestaltung von Faktoren wie Raum und Licht wird die Atmosphäre von vielfältigen Sinneswahrnehmungen geprägt. Synaestetic Reality untersucht diese menschlichen Empfindungen und analysiert den Zusammenhang von Umgebungsqualitäten und Befindlichkeit. Von der ökologischen Naturästhetik ausgehend ist dabei die angewandte Kunst – in der vollen Breite ihrer künstlerischen Arbeit – die Basis für Neuentwicklungen. Im Sinne der Idee des Gesamtkunstwerkes entsteht eine Symbiose aus Tektur, Bauschmuck, Lichtführung und Farbe sowie akustischer und audiovisueller Partituren.
Akustische Atmosphären spielen innerhalb des Projektes eine besondere Rolle. Die Entfaltung der Musik als Raumkunst mit Soundscapes und audiovisuellen Interventionen, aber auch deren Rolle in erweiterten immersiven Räumen, wird in Tonstudios im Direktorenhaus erforscht. Die klassische Sinneshierarchie, bei dem der visuelle Sinn stets im Vordergrund steht, ist heutzutage mit Ansätzen der Künstlichen Intelligenz modulierbar: Sensoren und Effektoren können raumfassende ästhetische Erfahrungen interaktiv gestalten, etwa durch die bewusste Zurücknahme visueller Reize zugunsten von nicht sichtbaren olfaktorischen oder akustischen Elementen.